Allgemeines
Leider kursieren noch immer einige Mythen zum Thema Süßungsmittel - trotz der aktuellen Studienlage halten sich diese sehr hartnäckig.
Im Folgenden gehen wir auf vier Mythen ein:
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Mythos 1: Süßungsmittel lösen Heißhunger aus und/ oder machen dick
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Mythos 2: Süßungsmittel haben negative Effekte auf das Darmmikrobiom
- Mythos 5: Süßungsmittel machen aus "guten" Darmbakterien "schlechte" Darmbakterien
- FAQ
Wichtig: Nahrungsergänzungsmittel stellen immer nur eine Ergänzung zu einer ausgewogenen und gesunden Ernährung, sowie einem gesunden Lebensstil dar.
Mythos 1: Süßungsmittel lösen Heißhunger aus und/ oder machen dick
Immer wieder hört oder liest man, dass Süßungsmittel Heißhunger auslösen, da der Körper nach dem Konsum Insulin ausschüttet. Angeblich würde der Körper denken er bekäme Zucker und würde in Folge in den Unterzucker fallen. Die durch Süßungsmittel ausgelösten Heißhungerattacken sollen dann dick machen. Wenn man sich die aktuelle wissenschaftliche Datenlage zu diesen Mythen anschaut, stellt man schnell fest, dass das in der Gesamtheit nicht zutrifft. Süßungsmittel begünstigen weder Heißhunger, noch machen sie dick.
Süßungsmittel im direkten Vergleich mit Zucker, Wasser und Nichts
Ein recht aktueller systematischer Review samt Meta-Analyse von 60 Interventionsstudien verglich:
- Süßungsmittel vs. Zucker
- Süßungsmittel vs. Wasser oder Nichts
- Süßungsmittel Kapseln vs. Placebo Kapseln
Dabei wurde festgestellt, dass die Verwendung von Süßungsmitteln statt Zucker zu einer Abnahme des Körpergewichts durch eine Reduktion der Kalorienaufnahme führt. Dies galt sowohl für den Zuckerersatz in Getränken als auch in Lebensmitteln. Je höher dabei der Anteil an ersetztem Zucker war, desto höher das Kaloriendefizit und die Gewichtsreduktion.
Im Vergleich mit Wasser oder Nichts konnte kein Effekt von Süßungsmitteln festgestellt werden. Keine gesteigerte Kalorienaufnahme, keine Nebenwirkungen. Sprich Süßungsmitteln haben keine negativen Effekte im direkten Vergleich mit Wasser oder Nichts. Dies galt auch bei der Einnahme von höheren Mengen an Süßungsmitteln über Kapseln.
Die inkludierten Studien umfassten dabei solche mit Erwachsenen und Kindern als Proband:innen und auch jene mit normalgewichtigen, übergewichtigen und fettleibigen Proband:innen.
Der Effekt von Stevia-Extrakt auf den Appetit
In einer hochqualitativen Studie wurde Stevia-Extrakt als Süßungsmittel untersucht. Untersucht wurde der Effekt des Stevia-Extrakts auf die Glukoseantwort, die Sättigung und die Energieaufnahme der Proband:innen.
Auch hier konnten keine Unterschiede bei der Kalorienaufnahme gegenüber dem verabreichten Placebo festgestellt werden. Weder zwischen den Vergleichsgruppen noch nach dem Tausch der Gruppen. Der subjektiv empfundene Hunger und das Heißhungergefühl waren sogar nach dem Konsum von Stevia niedriger als im Vergleich mit Wasser.
In dieser Studie hat Stevia also den Appetit sogar etwas reduziert und die Nahrungsaufnahme sowie das Glukoselevel nicht gesteigert. Die Wissenschaftler konstatieren, dass Stevia-Extrakt als Süßungsmittel eine praktikable Strategie zur Prävention und der Behandlung von Übergewicht und Diabetes sein kann.
Fazit
Es gibt auf Basis unzähliger Studien der vergangenen Jahrzehnte keine belastbaren nachhaltigen Beweise, dass Süßungsmittel bei Menschen in alltäglichen Mengen Heißhunger auslösen, die Glukoseantwort oder den Insulinspiegel beeinflussen und so eine Gewichtszunahme begünstigen. Studien die Hinweise hierzu liefern wiesen Mängel auf, die unter den folgenden Punkten noch näher erläutert werden.
Dagegen gibt es unzählige Belege dafür, dass mit Hilfe von Süßungsmitteln effektiv die Zuckerzufuhr reduziert werden kann. Dadurch werden einfach und ohne geschmacklichen Verzicht Kalorien gespart, was wiederum das Abnehmen deutlich erleichtern und Übergewicht sowie die damit verbundenen Folgeerkrankungen verhindern kann.
Mythos 2: Süßungsmittel haben negative Effekte auf das Darmmikrobiom
Das Darmmikrobiom ist ein ständig wachsendes Forschungsgebiet, und die Frage, wie es durch kalorienfreie Süßstoffe beeinflusst wird, bildet dabei keine Ausnahme. Es hält sich hartnäckig der Glaube, dass Süßstoffungsmittel ein gesundes Mikrobiom stören und eine Dysbiose verursachen. Wenn man sich die Gesamtheit der wissenschaftlichen Daten hierzu anschaut, stellt man schnell fest, dass das nicht der Fall ist.
Wissenschaftliche Analyse von Studien zu Effekten von Süßungsmitteln auf den Darm
Kalorienfreie Süßungsmittel haben sehr unterschiedliche Strukturen und durchlaufen nach dem Verzehr unterschiedliche Prozesse. Einige werden zu Metaboliten verdaut, die absorbiert werden, bevor sie den unteren Darm erreichen (z. B. Aspartam), andere werden im oberen Darm unverändert absorbiert (z. B. Acesulfam K und Saccharin), und wieder andere können den unteren Darm unverändert erreichen (z. B. Sucralose, Steviolglykoside und Cyclamat).
In allen Fällen kam eine 2019 veröffentlichte systematische Übersichtsarbeit zu dem Schluss, dass es keine ausreichenden Beweise dafür gibt, dass sich kalorienfreie Süßstoffe bei festgelegten sicheren Aufnahmemengen nachteilig auf das Darmmikrobiom auswirken.
Diese Schlussfolgerung wurde von Studien angefochten, die einen vermeintlich negativen Effekt auf das Darmmikrobiom aufzeigten. Es wurde allerdings festgestellt, dass diese Tierstudien Dosierungen verwendeten, die jenseits der realistischen Aufnahmemengen von Menschen liegen (bspw. 1,67 g Sucralose pro kg Körpergewicht pro Tag, was einer Süßkraft von 60 kg Zucker entspricht), die Studiendesigns problematisch waren oder Daten falsch interpretiert werden.
Insgesamt konnte kein Effekt von Süßungsmitteln auf den Darm als gesamte Klasse festgestellt werden – also auch nicht in Kombination verschiedener Süßungsmittel. Aus der Gesamtheit der bisher durchgeführten Studien der letzten Jahrzehnte gibt es keine Beweise zu gesundheitsschädigenden Wirkungen durch Beeinflussung des Darmmikrobioms.
Aktuelle Untersuchung zum Effekt von Sucralose auf das Darmmikrobiom
Auch eine aktuelle klinische Studie, die erst im November 2020 veröffentlicht wurde und den Effekt von Aspartam und Sucralose auf das Darmmikrobiom gesunder Erwachsener untersuchte, zeigt erneut, dass keine negativen Effekte auf das Darmmikrobiom festgestellt werden konnten. Untersucht wurde der Konsum von Sucralose und Aspartam in verzehrüblichen Mengen über zwei Wochen hinweg. Nach Analyse der Fäkalproben konnten nach dem Konsum der Süßungsmittel Aspartam und Sucralose keine Unterschiede festgestellt werden.
In einer weiteren Studie kam man zum gleichen Ergebnis. Auch hochdosierte Sucralose veränderte weder das Darmmikrobiom noch die glykämische Kontrolle der Proband:innen.
Fazit
Auch hier gibt es bei Betrachtung der gesamten Datenlage über die letzten Jahrzehnte hinweg in der Gesamtheit keine belastbaren Studien, die für Menschen bei normalen Mengen einen negativen Effekt von Süßungsmitteln auf den Darm belegt haben. Im Gegenteil, es gibt sehr viele belastbare Studien, die keinen negativen Effekt auf die Darmgesundheit belegt haben. Die Gesamtheit der aktuellen wissenschaftlichen Datenlage zeigt also, dass Süßungsmittel in verzehrüblichen Mengen beim Menschen keine negativen Effekte auf das Darmmikrobiom haben.
Mythos 3: Süßungsmittel sorgen für eine Insulinresistenz
Es gibt Bedenken, dass Süßstoffe die Blutzuckerkontrolle beeinträchtigen und die Insulinempfindlichkeit verringern. Diese Bedenken scheinen vor allem auf Studien über Sucralose zurückzugehen, die zeigen, dass eine realistische tägliche Aufnahme von 150-200 mg die Insulinempfindlichkeit bei gesunden Erwachsenen über mehrere Wochen hinweg verringert. In einer anderen Studie wurde jedoch keine derartige Wirkung bei einer viel höheren Tagesdosis (1.000 mg) über 12 Wochen festgestellt, was darauf hindeutet, dass eine mögliche Wirkung nur von kurzer Dauer ist.
Wenn man sich nun die Studien im Detail ansieht, die darauf hindeuten sollen, dass Sucralose verschiedene Parameter im Zusammenhang mit der Blutzuckerkontrolle beeinträchtigen, zeichnen sich hier auf verschiedenen Ebenen Schwächen hinsichtlich deren Aussagekraft ab.
Zum Beispiel sind einige Studien nicht Placebo kontrolliert und/ oder unverblindet. Sprich es gibt keine Vergleichsgruppe und die Teilnehmer wie auch Wissenschaftler, wissen wer was bekommt. Dadurch reduziert sich die Aussagekraft erheblich. Einige Studien stellen in der Diskussion der Resultate die realen Auswirkungen ihrer eigenen Ergebnisse offen in Frage. Es wird die Auswahl und Anzahl der Proband:innnen, die Darreichungsform (fest, flüssig, pur, usw.) und die mangelnde Erhebung von Ausgangsdaten vor der Durchführung der Studien diskutiert.
Bei weiteren Studien war zudem auffällig dass die Teilnehmer:innen, die zuvor keine Süßungsmittel verwendet haben, anders reagierten als Teilnehmer:innnen die gewohnheitsmäßig Süßungsmittel verwenden. Es wird daraus geschlussfolgert, dass sich der Körper an nicht-nutritive Süßungsmittel möglicherweise nach kurzer Umstellungsphase gewöhnt. Hierzu benötigt es aber weitere Untersuchungen.
Ebenfalls auffallend war, dass die Veränderung der glykämischen Kontrolle und Insulinfreisetzung hauptsächlich bei prämenopausalen Frauen festgestellt wurde. Es liegt daher nahe, dass die Veränderungen gar nicht durch die Süßungsmittel, sondern durch die veränderte glykämische Kontrolle und Insulinfreisetzung während der Phasen des Menstruationszyklus beeinflusst wurden.
Denn eine Vielzahl von Studien mit sehr gutem Design und auch systematische Reviews stellten eben keine Veränderungen der glykämischen Kontrolle und Insulinfreisetzung fest.
Glukose- und Insulinreaktion auf Süßungsmittel
Eine aktueller systematischer Review mit Meta-Analyse zu glykämischen und insulinämischen Effekten durch Süßungsmittel ergab keine Unterschiede zwischen den Süßungsmittelgruppen und Kontrollgruppen der ausgewerteten Studien. Unabhängig davon, ob Süßungsmittel allein oder in Kombination mit Nahrungsmitteln konsumiert wurden.
Eine andere Meta-Analyse, die sich speziell mit Getränken befasste, kam zu dem Schluss, dass kalorienfreie Süßstoffe keine anderen metabolischen und endokrinen Auswirkungen haben als Wasser.
Auch in diesem kritischen Review zur Sicherheit von Sucralose wird zusammenfassend festgestellt, dass eine Vielzahl von Studien keinen akuten Effekt beim Sucralose-Konsum auf Blutglukose- und Insulinfreisetzung in gesunden Menschen festgestellt haben. Ganz egal ob diese vor oder mit Kohlenhydraten konsumiert wurde.
In den Studien von Ahmad et al. (2020) und Thomson et al. (2019), die bereits im Zusammenhang mit den Effekten auf das Darmmikrobiom thematisiert wurden, wurde auch die glykämische Reaktion, Inuslinfreisetzung und explizit sogar die Insulinresistenz untersucht. Die Ergebnisse belegten keinen Effekt von Süßungsmitteln auf die Insulinresistenz gegenüber den Ausgangswerten der einzelnen Proband:innen und Kontrollgruppen.
Auch 2010 wurden in einem wissenschaftlichen Review festgestellt, dass die vermeintlichen Effekte von Süßungsmitteln auf die Glukoseaufnahme und Insulinausschüttung, die bei Tierversuchen, in vitro oder in situ Studien festgestellt wurden, in von Menschen konsumierten Mengen keinerlei Relevanz besitzen.
Fazit
Unter Betrachtung des gesamten Body of Evidence deutet die aktuelle wissenschaftliche Datenlage darauf hin, dass Süßungemittel die Glukose- und Insulinreaktion nicht negativ beeinflussen.
Ganz im Gegenteil: Fachgesellschaften und -gremien betonen immer wieder – zuletzt Anfang 2021 die American Diabetes Association – dass die Verwendung von Süßungsmittel zur Reduzierung von Zucker ernährungsmedizinisch sinnvoll ist, um die Insulinsensitivität und den Blutzuckerspiegel positiv zu beeinflussen. Vereinzelte Studie, die einen negativen Effekt festgestellt haben, wiesen erhebliche Mängel auf. Die mediale Darstellung solcher mangelhaften Studien wird von den selben Fachgesellschaften und Gremien kritisiert.
Mythos 4: Sucralose darf nicht erhitzt werden
Der letzte Mythos ist weniger verbreitet, sollte aber dennoch angesprochen werden: Sucralose sollte nicht erhitzt werden, weil sich Sucralose dabei in ein schädliches Molekül verwandelt. Diese Vorstellung beruht auf der einfachen Tatsache, dass sich Sucralose unter Laborbedingungen bei 120 °C zu zersetzen beginnt.
Das Hauptproblem bei dieser Annahme ist, dass eine solche direkte Wärmeeinwirkung auf Sucralose in der realen Welt nicht vorkommt. Sie können ein Gericht bei Umgebungstemperaturen von mehr als 120°C kochen, aber das bedeutet nicht, dass das zu kochende Produkt jemals solche Temperaturen erreichen wird. Wenn du das nächste Mal etwas bäckst, messe einmal die Innentemperatur des Backguts und vergleiche sie mit der Backtemperatur - der Unterschied ist enorm.
Dies wird in der folgenden Tabelle veranschaulicht. Wenn ein Gebäck in einem 200°C heißen Ofen gebacken wird, wird die Temperatur des Gebäcks 100°C überschreiten, was weit unter den Temperaturen liegt, bei denen Sucralose thermisch zu zerfallen beginnt.
Selbst das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) schreibt, dass eine negative Bewertung für den Gebrauch in Lebensmitteln mit den derzeit vorliegenden Daten nicht möglich sei und die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat nach Auswertung der vorliegenden Daten keine Einschränkungen für die Verwendung von Sucralose erlassen.
Unzählige Lebensmittelsicherheitsbehörden auf der ganzen Welt haben die uneingeschränkte Verwendung von Sucralose seit vielen Jahren zugelassen.
- UK Food Standards Agency (unabhängige Behörde zur Überwachung der Lebensmittelsicherheit
in Großbritannien) - US Food and Drug Administration (FDA) (US-Lebens- und Arzneimittelbehörde)
- Health Canada (Kanadische Gesundheitsbehörde)
- Food Standards Australia/New Zealand (Lebensmittelstandardsystem von Australien und
Neuseeland) - Japanese Food Sanitation Council (Japanischer Rat für Lebensmittelhygiene)
- Verbund aus Food and Agriculture Organisation und World Health Organisation
- Und noch einige mehr
Ergebnis einer kritischen Review zur aktuellen wissenschaftliche Literatur der Sicherheit von Sucralose
In einem ausführlichen Review wurden zur wiederholten Beurteilung der Sicherheit von Sucralose knapp 200 Studien ausgewertet. Ein Punkt war auch die Stabilität von Sucralose unterverschiedensten Bedingungen, wozu auch das Kochen und Backen gehören.
Die Wissenschaftler kommen zum Ergebnis, dass Sucralose in den Temperatur- und pH-Bereichen, die bei der Verarbeitung von Lebensmitteln und Getränken vorliegen, sehr stabil ist. Weiter wird konstatiert, dass bis heute keine Studie die Entwicklung signifikanter Mengen von Abbau- oder thermischen Nebenprodukten gezeigt hat, die mit Lebensmittel- und Getränkeanwendungen vergleichbar ist.
Exemplarisch werden experimentelle Studien aufgeführt, in denen mit Sucralose gekocht und gebacken wurde und auch die Studien kritisch ausgewertet, die vermeintlich gesundheitsbedenkliche Substanzen feststellten. Für die Studien, die den praktischen Einsatz von Sucralose untersuchten, wurde festgestellt, dass diese für die Verwendung als Allzwecksüßungsmittel in erhitzten Getränken, in Lebensmitteln, die gekocht werden und auch in Backwaren geeignet, stabil und sicher ist.
Für Studien, die von der Bildung geringer Mengen verschiedener Verbindungen unter starker Hitzeinwirkung berichtet haben wird festgestellt, dass diese für den praktischen Gebrauch von Sucralose keine Relevanz besitzen. Hier wurden trockene, reine Sucralose; reine Sucralose mit Glyerin oder Metalloxiden; hochkonzentrierte Sucralose mit Öl und/oder Fleisch erhitzt. Die Wissenschaftler stellen fest, dass die Bedingungen nicht die reale Verwendung repräsentieren. Auch nicht beim Kochen oder Backen zu Hause.
Sucralose in der Pfanne
Wie relevant unterschiedliche Bedingungen sind, zeigt eine weitere experimentelle Studie in der Sucralose auf verschiedenen Metallen hoch erhitzt wurde.
Während bei sauberem Aluminium und Kupferutensilien im Temperaturbereich von 200 bis 400 °C nichts passierte, wurden bei Erhitzung von Sucralose auf Edelstahl oder oxidierten (verrosteten) Metallen eine Zersetzung ab 350 °C festgestellt. Wobei im letzteren Fall die schädlichen Stoffe primär im Rauch enthalten waren – sprich die Sucralose ist hier tatsächlich abgeraucht, was nicht sonderlich praxisnah ist. Fun Fact: Spätestens ab 250 °C beginnen sogar spezielle Bratöle abzurauchen und bei Fleisch entstehen im Bereich solcher Temperaturen nachweislich krebserregende Stoffe.
Verwendet man beschichtete Pfannen, in denen Sucralose unter Hitze nicht mit der Oberfläche des Metalls reagieren kann, ist es noch unwahrscheinlicher, dass diese sich zersetzt. Beim Erhitzen von z. B. mit Süßungsmittel gesüßtem Obst in einer Pfanne werden jedoch bei weitem nicht solche Temperaturen erreicht. Da hier das Obst natürlich ebenfalls verbrennen würde.
Fazit
Es gibt keine ernstzunehmenden Beweise, dass Sucralose in der praktischen Verwendung ein Risiko für unsere Gesundheit birgt. Weder bei der Verwendung zum Backen, noch bei der normalen Verwendung in Pfannen beim Kochen. Unter normaler Verwendung versteht man, dass man sein Essen nicht abrauchen lässt, Sucralose nicht pur in die Pfanne gibt und eine Pfanne auf normale Temperaturen erhitzt. Die belegten gesundheitlichen Vorteile durch das Sparen von Zucker sind hier wesentlich wichtiger.
Solange das Lebensmittel noch süß schmeckt hat sich nichts zersetzt. Denn mit der Sucralose verhält es sich genauso wie bei anderen Lebensmitteln, die zu heiß werden: Sie schmeckt nicht mehr so, wie sie sollen. Zucker wird z. B. bitter, wenn er zu stark erhitzt wurde. Jeder der schon mal versucht hat selbst Karamell in einer Pfanne zu machen und etwas zu großzügig mit der Hitze war oder zu lang gewartet hat, wird das bestätigen können.
Mythos 5: Süßungsmittel machen aus "guten" Darmbakterien "schlechte" Darmbakterien
Es wurde im Mai eine in vitro Studie veröffentlicht, die unter Laborbedingungen festgestellt hat, dass isolierte Süßungsmittel möglicherweise aus „guten“ Darmbakterien „schlechte“ machen können. Jedoch werden in der Diskussion der Ergebnisse durch die Wissenschaftler selbst viele Fragen und Eventualitäten aufgeworfen.
So gab es unerwartete Ergebnisse bei der Veränderung Hämolyse der in vitro Modellbakterien:
Auch wird z. B. darauf hingewiesen, dass unter Anwesenheit von Zink-Ionen die Pathogenität wirksam blockiert wird., da Zink-Ionen an T1R2/T1R3 bzw. T1R3/T1R3 (Süßgeschmacksrezeptoren im Darm) binden. In vivo sollte es so sein, dass man Zink zu sich nimmt und dieses sich auch im Darm befindet womit der Übertrag dieser in vitro Studie schon stark limitiert wird.
Auch wird angemerkt, dass die Darmbakterien 24h lang ausschließlich mit Süßungsmitteln in Kontakt waren, was die Übertragbarkeit in vivo ebenfalls einschränkt.
In vitro Studien sind grundsätzlich sehr wichtig und notwendig, da mit verhältnismäßig wenig Aufwand und auch wenig Risiko Hinweise auf mögliche Zusammenhänge und Wirkungen festgestellt werden können. Dennoch darf man nicht den Fehler machen Ergebnisse von in vitro Studien direkt auf den Menschen zu übertragen.
FAQ Süßungsmittel
Wie hoch ist der Anteil an Sucralose in ESN-Produkten?
Unsere Rezepturen sind einzigartig und daher streng geheim, weswegen wir dir leider nicht den genauen Anteil an Sucralose nennen können. Es besteht jedoch kein Grund zur Sorge, denn bei der Entwicklung unserer Produkte wurde ein sehr großes Sicherheitspuffer einbezogen, sodass ebenfalls eine Kombination aus vielen unterschiedlichen Produkten unseres Sortiments nicht im Ansatz zu einer Überschreitung des ADI-Werts von 15 mg/kg Körpergewicht führen.
Selbst bei Verzehrmengen von drei Portionen von jedem der Produkte mit den höchsten Sucralosewerten werden je nach Körpergewicht gerade einmal 3 – 4 % der maximalen Menge erreicht (ADI-Wert), der als immer noch sicher einzustufen ist.
Enthalten die Aromen Alkohol?
Unsere Aromen kommen nicht mit Alkohol in Kontakt und enthalten auch kein Alkohol.
Quellen
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